Resolution: Keine neue Parkgaragen in der Stadt St. Gallen

Resolution der IGöV Ostschweiz anlässlich der HV vom 23. Mai 2011

Die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Ostschweiz hat sich bereits ganz zu Beginn der Diskussionen um eine Neugestaltung des Marktplatzes in der Stadt St. Gallen gegen den Bau einer Parkgarage geäussert. Anlässlich ihrer Hauptversammlung vom 23. Mai 2011 beschliesst sie nach dem Nein zur Marktplatzvorlage vom 15. Mai 2011 die folgende Resolution:

Abgelehnte Marktplatzvorlage – kein Freipass für Parkgaragenbau!

Im Nachgang zur Ablehnung der Vorlage ist verschiedentlich zu lesen oder zu hören, die Parkgarage Schibenertor könnte trotzdem gebaut werden, und es könnten auf privatem Grund nun weitere Parkgaragen erstellt oder bestehende erweitert werden. Dies, weil  die in der Marktplatzvorlage verlangte Plafonierung von Parkplätzen nach dem Nein mit vom Tisch sei.
Die IGöV erwartet, dass Behörde und Stadtparlament solchen Absichten entschieden entgegentreten. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt St. Gallen haben nämlich am 7. März 2010 die Städteinitiative mit 60% JA-Stimmen angenommen und damit verlangt, dass ein künftiger Verkehrszuwachs nur noch durch den öffentlichen Verkehr oder den Langsamverkehr  erfolgen darf. Das heisst, dass keine zusätzliche Anreize für den motorisierten Individualverkehr mehr geschaffen werden dürfen.

Dass Parkgaragen solche Anreize schaffen  und das Verhalten in hohem Mass bestimmen, belegen die Ergebnisse des Mikrozensus, einer Studie, welche  Mobilitäts- und Verkehrsmotive umfassend analysiert hat. Die Zahlen bestätigen, was man erwartet: Der Gebrauch des eigenen Autos hängt wesentlich davon ab, ob ein Parkplatz zur Verfügung steht.  Somit widersprechen zusätzliche Parkplätze der vom Volk klar angenommenen Initiviative.