CO2-freie Schiffsantriebe auf dem Bodensee

Konstanz hat sich die Klimaneutralität bis 2035 zum Ziel gesetzt. Im Bereich der Schifffahrt ist dieses Ziel sehr ambitiös. Doch die Bodensee-Schiffsbetriebe Konstanz (BSB) beweist mit innovativen Projekten, dass vieles möglich ist.

An der Herbstversammlung der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV) der Ostschweiz auf der Fähre EUREGIO hat Herr Dr. Norbert Reuter, Geschäftsführer der BSB in seinem eindrücklichen Referat die Chancen und auch die Herausforderungen einer CO2-freien Schifffahrt aufgezeigt. Die Herausforderung ist sowohl bei E-Antrieb wie bei Wasserstoff das grosse Volumen und auch das Gewicht für das Mitführen der Energie auf dem Schiff. Trotz dieser Hürde hat die BSB zwei innovative Projekte aufgegleist, mit welchen sie diesem Ziel einen grossen Schritt entgegenkommt.

Die BSB hat für den Verkehr von Uhldingen und Meersburg nach der Insel Mainau CO2-freie Katamaran-Schiffe bestellt. Dank einem angepassten Fahrplan mit einer Aufladezeit zwischendurch, reduzierter Geschwindigkeit und den halbtransparenten Solarpanels auf dem Sonnendeck können die neuen Schiffe rein elektrisch betrieben werden. Im Weiteren plant die BSB die Entwicklung eines vollautomatischen Induktionsladesystem. In der dritten Ausbaustufe dieser neuen Technologie erhoffen sich die BSB einen vollelektrischen Fährbetrieb dank Nachladen während dem Landungswechseln in den Häfen.

Noch nicht so weit ist die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt (SBS). Deren Verwaltungsratspräsident Hermann Hess hat ausgeführt, dass sich seine Firma vorerst darauf beschränkt, bei Ersatz der Motoren dank besserer Diesel-Technologie die Emissionen zu reduzieren. Im Weiteren sind sie im Gespräch mit Anbietern von Brennstoffzellen. Konkrete Projekte mit Wasserstoff-Antrieb sind hingegen keine geplant.

Einen Schritt weiter sind diesbezüglich die Überlegungen auf dem Walensee. Joel Schmid, Präsident der «Stiftung Quinten lebt» erläuterte die Idee eines regelmässigen Schiffsbetriebs über den Walensee mit Wasserstoff-Antrieb.

In der Podiumsdiskussion kam klar zum Ausdruck, dass technisch noch nicht alles möglich ist. Es geht jedoch darum durch die Politik Rahmenbedingungen zu schaffen, welche den Prozess beschleunigen, auch den Verkehr auf den Binnengewässern zu dekarbonisieren.

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