Bericht über HV 2018, Resolution: WLAN in den Zügen

Die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV) Ostschweiz führte am 14. Mai 2018 ihre Hauptversammlung im Rathaus Weinfelden durch.

Vereinspräsident Beat Tinner nannte in seinem Jahresbericht 2017 die folgenden Schwerpunkte: Erstens die Herbstveranstaltung 2017 in Bregenz, welche zusammen mit der Genossenschaft „mehramsee“ organisiert wurde und dem grenzüberschreitenden Verkehr im Vierländereck am Bodensee gewidmet war. Und zweitens eine ausführliche Stellungnahme zum Ausbauschritt 2030/2035 der Bahninfrastruktur, bei dem die Ostschweiz im nationalen Vergleich vermehrt berücksichtigt werden soll.

Der Vorstand der IGöV Ostschweiz wurde durch die Wahl vom Kommunikationsfachmann Ralph Dietsche, Rüthi SG, sowie durch Roland Ochsner, Unternehmensleiter der Bus Ostschweiz AG, verstärkt.

Die Versammlung fasste die untenstehende Resolution zum Thema Internetinfrastruktur in den Zügen.

Im Anschluss an die HV referierte Stefan Thalmann, Abteilungsleiter öV TG, über den öffentlichen Verkehr im Kanton Thurgau. Es stehen auf den Fahrplanwechsel 2019 grosse Änderungen bevor, alle S-Bahnen (mit Ausnahme der S5 Bischofszell-St. Gallen) verkehren montags bis freitags bis 20 Uhr im Halbstundentakt, die Anschlüsse auf den Fernverkehr sind kürzer, der RegioExpress St. Gallen-Konstanz verkehrt stündlich. Bis 2024 soll der S-Bahn-Halbstundentakt auch am Wochenende durchwegs gelten, ebenso bei der Fähre Romanshorn-Friedrichshafen.

IGöV HV 14.05.2018

Resolution

Die IGöV Ostschweiz fordert an ihrer Hauptversammlung vom 14. Mai 2018 in Weinfelden, das Fernverkehrsnetz prioritär mit WLAN-Verbindungen auszustatten. Zudem sollen alle Züge mit Steckdosen ausgerüstet werden.

Die IGöV Ostschweiz stellt fest, dass in den Zügen der SBB und der anderen Bahnunternehmungen im Gegensatz zum Postauto nach wie vor kein eigener WLAN-Zugang angeboten wird. Bundesrätin Doris Leuthard beklagte dies in einem Interview vor ziemlich genau zwei Jahren, in der Zwischenzeit hat sich wenig getan. Es gibt seither einige Ausnahmen, die vor allem ausländischen Bahnen zu verdanken sind und sich im Wesentlichen auf internationale Linien beschränken wie etwa auf die ICE-Verbindung von Basel nach Chur oder den RailJet aus Wien von Buchs bis Zürich.

Die eine Begründung, dass die meisten Bahnkundinnen und – Kunden sowieso unbegrenzten Internetzugang hätten, trifft gemäss einer Umfrage nicht zu, es soll weniger als die Hälfte sein. Die andere Begründung, dass nur kurze Strecken gefahren würden, überzeugt auch nicht: Wie wir alle wissen, können auch in einer halben Stunde viele e-mails hin und her geschickt werden. Es ist gerade eine Stärke des öV, dass er Zeit zum Arbeiten ermöglicht – aber eine gute Infrastruktur ist Voraussetzung. Hierzu würden auch Steckdosen gehören, welche leider in vielen Zügen fehlen.

Dass mit zusätzlichen Kosten zu rechnen ist, trifft zu, stellt aber offenbar für andere Unternehmungen kein Hindernis dar. Die IGöV Ostschweiz hält es für wünschenswert, diese Verbesserungen als zeitgemässen Teil des Service public vorzunehmen.

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